Reisen nach Costa Rica

Mehr als „nur Palmenstrände“ – Costa Rica ist der Traum vieler Urlauber. So sprechen weiße Sandstrände und sonniges Wetter schon allein für sich. Aber auch die Kultur sollte man auf keinen Fall verpassen; denn auch wenn die Hauptstadt des Landes nun nicht gerade mit blühender Schönheit aufwarten kann, so lohnt doch ein Blick in die Museen und ein kleiner Rundgang durch die Stadt San Jose. Wer es abenteuerlustig mag, der kann auch per Boot nach Nicaragua fahren – wilde Tiere inklusive.

San Jose – Tauben, Nationaltheater, Shopping

Auf dem Plaza de La Cultura trifft man sich. Hier üben Kinder Dreiradfahren oder Tierliebhaber füttern Schwärme von Tauben. Bei nur kleinen Bewegungen der Menschen fliegt der ganze Schwarm hoch und die anderen, weniger vogelfreundlichen Passanten, halten bei der Überquerung des Platzes schützend die Hände über die Köpfe. Am Plaza de La Cultura findet man auch schon das Prunkstück der Stadt – das Nationaltheater.

Wer in Shoppinglaune in Costa Rica ankommt, der wird auf der Avenida Central fündig werden. Hier reihen sich Bekleidungsgeschäfte wie die Perlen einer Kette aneinander. Zu günstigen Preisen können hier Kleider, Oberteile, Schuhe und Bikinis in allen Formen, Farben und Qualitäten erworben werden. Etwas gewöhnungsbedürftig für Europäer sind jedoch die Schaufensterpuppen, die mit Brüsten in XXL-Maßen aber dennoch schmalen Hüften für die neuen Kollektionen werben – ein Foto sind sie allemal wert. Verschiedene Märkte in der Innenstadt runden das Angebot für Kleidung und Souvenirs ab. Hier könnte man auch ungewöhnliche Dinge kaufen, wie beispielsweise Geflügelfüße, die oft in Suppen verwendet werden.

An der Grenze geht es sehr gelassen zu

Nussschalen mit Brettern drauf, dass trifft die Beschreibung wahrscheinlich besser als ein Boot, aber so gelangt man immerhin vom Norden Costa Ricas (Los Chiles) auf dem Wasserweg nach Nicaragua. Zeitplan ist besonders an diesem Grenzübergang ein Fremdwort, und schnell arbeitet hier niemand. Obwohl das Boot (laut Plan) in fünf Minuten ablegen soll, händigt der Grenzmitarbeiter die auszufüllenden Formulare aus und verlässt die wartenden Touristen in aller Ruhe, um mit seinen „amigos“ ein Schwätzchen zu halten. Auch wenn die Urlauber schon ein wenig ungeduldig werden, so lässt sich hier niemand so leicht aus der Ruhe bringen. Die Geschichte will schließlich zu Ende erzählt und der Kaffee muss auch getrunken werden. Durch sanftes Nachfragen lässt sich schließlich eine Kollegin dazu bewegen die Grenzpassanten weiterzubehandeln, um ihren redefreudigen Kollegen zu vertreten. Die Ruhe hat sein Gutes, denn mit völliger Selbstverständlichkeit und Hilfsbereitschaft hilft diese nette Grenzarbeiterin mit Informationen zu dem aktuellen Wechselkurs der Landeswährung (Colones) zu Cordobas (Nicaragua). Auch wenn man ein wenig warten muss, so nimmt sich immerhin jeder die Ruhe und die Zeit Fragen zu beantworten.

Auf dem Boot nach Nicaragua

Bis das Boot losfährt vergeht dann doch noch die ein oder andere Stunde – reisen in diesem Land ist beileibe nichts für Ungeduldige. Der Motor dröhnt, das Unterhalten fällt schwer; aber dafür ist die Sicht umso besser. Denn vom Boot aus kann man verschiedenste exotische Vögel und auch Affen mit ihren Jungen sehen. In der Mitte vom Nirgendwo tauchen plötzlich Hütten am Ufer auf. Die Passagiere haben den dort lebenden Menschen verschiedenste Informationen mitzuteilen – ein Grund, warum das Boot immer wieder die Fahrt verringert, damit die beiden Parteien sich besser verstehen können.

Ben Wagner