Reisen nach Arizona, USA

Im Land der Cowboys und Indianer: Arizonas gehört schon etwas Mut dazu, den Skywalk im westlichen Teil des Grand Canyons zu betreten.

Wer sich traut, wird mit einem einzigartigen Blick über den berühmtesten Canyon der Welt belohnt. In 1.200 Metern Höhe ragt die Konstruktion aus Glas und Stahl über den Rand der Schlucht. Seit Ende März 2007 ist die höchste frei schwebende Aussichtsplattform für die Öffentlichkeit geöffnet und schon jetzt gehört der Skywalk zu den beliebtesten Ausflugszielen der USA.

Wer lieber auf festem Boden bleibt, erkundet den 445 Kilometer langen Grand Canyon im Norden Arizonas am besten zu Fuß oder Pferd. Ein- oder mehrtägige Wanderungen führen den Besucher tief in eine traumhaft-bizarre Landschaft und zu den Wurzeln des amerikanischen Kontinents. Noch heute leben viele Indianer in abgelegenen Seitenarmen des Canyons. Aber Vorsicht: Die Touren sind nur etwas für geübte, ausdauernde Wanderer. Allen anderen nimmt ein Pferd oder Maultier den anstrengenden Ab- und Aufstieg ab.

Entlang der Kante ist es außerdem möglich mit dem Auto zu den schönsten Aussichtspunkten zu fahren. Frühaufsteher können hier je nach Jahreszeit zwischen 5 und 8 Uhr atemberaubende Sonnenaufgänge erleben – die Sonnenuntergänge zwischen 17 und 20 Uhr sind mindestens genauso schön.

Doch in Arizona gibt es noch viel mehr einmalige Naturerlebnisse zu bestaunen. Der Bundesstaat im Westen der USA bietet Urlaubern über 20 Nationalparks, Monumente und Naturschutzgebiete.

Ganz im Norden, an der Grenze zu Utah lockt der Antelope Canyon Fotografen aus aller Welt an: Mehrmals am Tag zaubert einfallendes Sonnenlicht spektakuläre Lichtreflexe auf die roten Felsenwände der Schlucht. In der westlich gelegenen Stadt Page wird der Colorado River von einem Staudamm zum zweitgrößten künstlich angelegten See Arizonas aufgestaut. Der Lake Powell mit seinen beige-weißen Stränden ist ein Mekka für Badeurlauber, Wassersportfans und Sonnenanbeter.

Ebenfalls im Norden Arizonas, an der Grenze zu Utah, liegt das Monument Valley. Bekannt aus zahlreichen Western ist die Gegend mit den bizarren, bis zu 300 Metern aufragenden Felsformationen für viele der Inbegriff des wilden Westens und außerdem Heimat der Navajo-Indianer.

120 Kilometer südlich von Page liegt einer der beliebtesten Wintersportorte der USA. In Flagstaff fällt das Thermometer im Winter schon mal auf frostige –10°C. Im übrigen Land liegen die Temperaturen auch im Winter meist über dem Nullpunkt – im Sommer werden vielerorts über 40°C gemessen.

Nahe Flagstaff besteht die Möglichkeit auf der legendären Route 66 das Land zu erkunden. In Arizona befindet sich das längste Originalstück der Traumstraße, die seit 1926 Chicago im Nordosten mit Los Angeles im Westen verbindet. Die Fahrt ist nicht nur für Autofanatiker ein beeindruckendes Erlebnis.

Die Hauptstadt Arizonas befindet sich im Zentrum des Landes. Phoenix gilt als die bestgeführte Stadt der Welt und verbindet ihre Jahrhunderte alte Geschichte und Moderne in einzigartiger Weise. Museen, Theater und Opern, Restaurants, Shops weltberühmter Designer und historische Stadtviertel verleihen der Stadt ihr ganz eigenes, fröhliches Gesicht. Kurz hinter der Stadtgrenze im Norden beginnt die Sonora Wüste, der einzige Ort an dem die gigantischen Saguaro Kakteen wachsen. Wie in vielen anderen Gegenden Arizonas können Reisende hier echten Cowboy-Urlaub mit Viehtrieb, Ausritten und Lagerfeuer genießen.

Südlich von Phoenix lohnt sich vor allem die Westernstadt Tucson, zu erreichen über die Interstate 10. Um keine Sehenswürdigkeit zu verpassen, müssen die Besucher hier bloß einer türkisfarbenen Linie am Boden folgen. In den Filmstudios von Old Tucson wurden bekannte Westernfilme gedreht. Hier können Verliebte auch – ganz wilder Westen – heiraten.

Cowboys und Indianer, tiefe Canyons und scheinbar endlose Straßen: Entdecken Sie den wilden Westen bei einer Rundreise durch Arizona.

Ben Wagner