Reisen nach Australien

Wer an Australien denkt, hat oftmals als erstes die Surfer und weiße, lange Sandstrände vor Augen. Wer Wert auf einen etwas sportlicheren Urlaub legt, dem sei eine Tour von Port Douglas zum Mossmann Gorge (Nähe Cairns, im Nordosten des Landes) empfohlen. Die Strecke von Port Douglas zum Mossmann Gorge ist rund 20 Kilometer lang und führt entlang des Highways. In Australien muss man damit rechnen, ein paar erstaunte Blicke zu bekommen, wenn man eine Radtour machen möchte. Denn der Australier fährt locker 20 Meter mit dem Auto, nur um von der Post zum Supermarkt zu gelangen.

Von Port Douglas heißt es also „frisch in die Pedale treten“. Zunächst geht es über den Captain Cook Highway bis in den Ort Mossmann. Hier lohnt ein Halt in der kleinen Gallerie “Mossmann Picture Framing & Gallerie”. Sie sieht geschlossen aus, aber ein Schild weist freundlich darauf hin, dass man gern hinein kommen kann. Im Laden wird man von einem freundlichen Chilenen begrüßt, der ausgewählte Kunst der Aborigines, Fotos und ballonartige Gebilde verkauft.

Mossmann Gorge und Schildkröten, die durch den Popo atmen

Der Mossmann Gorge gehört zum Daintree Nationalpark. Das Wasser ist eisig und an jeder Ecke stehen Schilder, die vor Schwimmen warnen. Am Parkplatz kann man nun sein Rad abstellen und auf Rainforest Circuit Track (2 Kilometer) auf den Spuren der hiesigen Tier- und Pflanzenwelt wandeln.

Über wippende Hängebrücken und an riesigen Bäumen vorbei lässt sich dieser faszinierende Regenwald erforschen. Australische Eisvögel leben genauso in diesem Regenwald wie Schlangen oder auch Echsen, so genannte „Dragons“. Eines der Tiere, die man auf seinem Gang am ehesten zu Gesicht bekommen wird, ist ein Fisch, der „Jungle Perch“. Geht man an das Wasser heran, so sieht man sie auch schon herumschwimmen. Sie kommen meist sogar so nah, dass man mit einer guten Kamera ein Foto von ihnen machen kann. Wer ganz besonders viel Glück hat, bekommt im Fluss auch eine Schildkröte zu Gesicht. Die hier lebenden Saw-shelled-turtles haben ein ganz besonderes Talent – sie können durch den After atmen!

Figtree – beeindruckende Schmarotzerpflanzen

Auch die Flora hat hier einige Besonderheiten zu bieten – das Figtree. Diese Schmarotzerpflanze beginnt aus einem kleinen Samen ganz harmlos zu sprießen und rankt sich an der Wirtpflanze empor. Nach und nach nimmt sie dem Wirt die Sauer- und Nährstoffzufuhr weg und breitet sich immer mehr aus. Das Ende vom Lied ist oft, dass der in dem Schmarotzer eingeschlossene Wirt abstirbt und die jetzige Pflanze von innen hohl ist.

Für den Wanderpfad sollte man sich festes Schuhwerk mitnehmen oder zumindest in Turnschuhen herum laufen. Einige Teile sind so gut ausgebaut, dass man sich auch in Flip Flops zurück legen kann, aber bei bestimmten Abschnitten geht es doch ein wenig über Stock und Stein.

Auf dem Rückweg kann man auch noch eine geführte Tour zur „Dreamtime“ der Aborigines machen und sich die Galerie der Gemeinde ansehen.

Ben Wagner