Reisen nach Mariestadt, Schweden

Majestätisch hat sich der größte See des Landes vor Urzeiten mitten in die dichten schwedischen Wälder gelegt und der Vänern hat seit damals nichts von seiner Anziehungskraft verloren.

Kristallklares Wasser spült an feine Sandstrände, schneeweiße Segelboote und gewaltige Fährschiffe kreuzen am Horizont, und die vielfältigen Freizeitangebote lassen jeden Urlauber mit der Zunge schnalzen. Ob man nun die entspannende Einsamkeit einer frühmorgendlichen Angeltour bevorzugt oder sich lieber dem spritzigen Adrenalinkick beim Wasserskilaufen oder anderen Wassersportarten hingibt, bleibt jedem selbst überlassen. Fest steht: Die Gegend bietet für jeden Geschmack das Passende.

Der perfekte Ausgangspunkt für eine Reise in die Region bietet das gut 15.000 Einwohner zählende Städtchen Mariestad. Verkehrsgünstig direkt an der E20 zwischen Göteborg und Stockholm gelegen und auch mit der Bahn hervorragend erreichbar, bezaubert Mariestad sowohl beim Flanieren durch die, von klassischen schwedischen Holzhäusern gesäumten pittoresken Gassen der Innenstadt, beim Shoppen in den vielen versteckten kleinen Geschäften, oder beim gemütlichen Kaffeetrinken in einem der vielen Cafés. Für Kulturbeflissene empfiehlt sich ein Blick auf den prächtigen gotischen Dom der ehemaligen Bischoffstadt. Und wen es nach Ruhe dürstet, der sollte sich beim gepflegten Faulenzen an einem der vielen schönen Badestrände versuchen.

Hat man dann genug von der Geschäftigkeit der Stadt, setzt man sich in seinen Mietwagen und begibt sich auf Erkundungstour durch eine der prächtigsten und facettenreichsten Regionen Schwedens, entlang der wunderschönen Ufer und ruhigen Wasser des Vänern.

Auf keinen Fall verpassen sollte man dabei die Insel Torsö, die vor der Küste Mariestads in den Fluten des Sees schlummert. Schon die Reise dorthin ist ein Erlebnis, denn wenn man erstmal den Schildern von der E20 gefolgt und auf die kleine Straße inmitten der riesigen Nadelbäume abgebogen ist, bietet sich einem schon nach wenigen Kilometern ein ganz besonderes Bild. Die Silhouette der Torsö-Brücke zeichnen sich dunkel gegen die sich bis zum Horizont erstreckenden kristallklaren Fluten des Vänern ab, ihre Ränder sind gesäumt von Anglern, die geduldig auf den großen Fang warten und vor einem erstrecken sich die dunkelgrünen Nadelwälder der Insel.

Hier erwarten den Besucher neben einer Vielzahl schöner ruhiger Sandstrände und dem märchenhaften Ambiente des Waldes auch ein Highlight der besonderen Sorte: der Hamnkrogen i Laxhall. Mit dem Restaurant hat sich der ehemalige Börsenbroker Claes Hammar einen Traum erfüllt. Inmitten der Abgeschiedenheit dieses Naturparadieses sieht man die Holzfassade des kleinen Lokals durch die Bäume blitzen, den zur Terrasse umfunktionierte alten Anleger in den See ragen, die zumeist inselstämmigen Angestellten mit, mit fangfrischen Fischspezialitäten gefüllten, Tellern balancierend durch die Gegend wuseln und – etwas abseits – den Hausherren persönlich den Fisch räuchern, den Fischer Anders erst frühmorgens aus dem See gezogen hat. Besonders empfehlenswert: Das butterzarte Gösfilé (Zanderfilet).

Doch nicht nur für einen Trip nach Torsö ist Mariestad die richtige Ausgangsbasis, sondern auch für Reisen in die ganze Region Västgötland. Hier lässt sich Südschweden in seiner ganzen Vielfalt genießen. Unzählige kleine Siedlungen erwarten sie entlang der breiten Küste des Vänern, jede mit ganz eigenem Gesicht. Lassen sie sich einnehmen vom unvergleichlichen Charme der schwedischen Holzhaussiedlungen, entdecken sie während eines Bootsausfluges menschenleere Inseln und einsame Strände. Erleben sie die Ufer des Vänern, wie sie zum schwedischen Mittsommerfest im Schein dutzender Lagerfeuer erstrahlen.

Ben Wagner