Reisen nach Chile

Willkommen in Chile, dem Land „wo die Welt zu Ende ist“. Den Namen Chile gaben die Aymara-Indianer dem Land, das sich über ungefähr 40 Breitengrade erstreckt. Zwischen der Stadt Arica im hohen Norden Chiles und dem Kap Hoorn im tiefen Süden des Landes liegen immerhin 4300 Kilometer.

Chile teilt sich in verschiedene Regionen auf: dem Grossen und Kleinen Norden, Zentralchile und Pazifikinseln, Kleiner Süden und Chiloe, sowie Grosser Süden und Patagonien. Der Norte Grande – der große Norden – erstreckt sich über 1300 Kilometer. In dieser Region befindet sich auch die Atacama, die trockenste Wüste der Welt. Im Kleinen Norden – Norte Chico – der südlich von Copiapo liegt, herrscht ein halbtrockenes Klima. Ganz im Gegensatz zum Großen Norden, in dem Niederschläge als Sensation gelten.

Die beeindruckende Natur Chiles

Zentralchile und die Pazifikinseln sind vom mediterranen Klima geprägt und erstrecken sich von Aconcagua bis Concepcion. Hier lebt mehr als die Hälfte der chilenischen Bevölkerung. In dieser Region liegt auch Santiago, die Hauptstadt Chiles mit rund 5,2 Millionen Einwohnern. Statten Sie der Metropole mit Ihrem Mietauto doch einen Besuch ab, der auf alle Fälle lohnenswert ist. Aufgrund der Lage im Talkessel und zwischen den Anden und Küstenkordilleren kann es vorkommen, dass über der Hauptstadt Dunst hängt. An klaren Tagen können Sie die wunderschöne Kulisse der schneebedeckten Anden im Hintergrund bewundern. Besonders hübsch sind die von Palmen gesäumten Treppenaufgänge zu Santiagos 70 Meter hohem Aussichtshügel Santa Lucia und das barocke Ambiente dieser Gegend. Hier befindet sich eine Seenplatte – vor beeindruckenden Vulkankegeln gelegen – die auch chilenische Schweiz genannt wird. Das Klima wird durch milde, aber auch feuchte Luft bestimmt, so dass es im Winter zu längeren Regenfällen kommt. Chiloe ist ein Archipel, das aus der Isla Grande de Chiloe und den kleineren im Osten gelegenen Inseln besteht. Das Klima ist mit dem Atlantikklima vergleichbar und Chiloe wird landschaftlich oft mit Irland verglichen. Der Große Süden bildet gemeinsam mit dem Südteil Argentiniens Patagonien. Die Südspitze des Landes bildet Kap Hoorn, auch Cabo de Hornos genannt.

Die abwechslungsreiche Landschaft Chiles können Sie sich am besten mit einem Mietauto erschließen, und sie haben so auch die Möglichkeit, immer wieder nach Ihren Wünschen einen Halt einzulegen. Die landschaftliche Vielfalt wird Ihnen in der Atacama-Wüste, der Osterinsel, den Wäldern und Seen des Kleinen Südens Chiles begegnen. Ebenso im weiten Patagonien, Feuerland und Kap Hoorn. Die karge Andenregion im Norden Chiles bietet auf der Straße zum 4.000 Meter hohen Sico-Pass einen traumhaften Blick auf türkisfarbene Lagunen.

Im sogenannten kleinen Süden des Landes können Sie Araukarien kennen lernen, dies sind bis zu 60 Meter hohe Nadelbäume die unter Naturschutz stehen. Die Bäume werfen Kerne ab, aus denen Chicha gebraut wird – ein erfrischendes Getränk. Immer wieder werden Ihnen überall in Chile Schafe begegnen. Ganz besonders im tiefen Süden Chiles werden jährlich zehn Millionen Schafe auf den weiten Estancias zum Scheren zusammen getrieben.

Im Süden Chiles befindet sich der Nationalpark Torres del Paine, in dessen Hintergrund die bis zu 3000 m hohen Berge erstrahlen. Der Nationalpark erstreckt sich über 1600 Quadratkilometer, so dass Sie auf Ihren Mietwagen angewiesen sind um den Park zu erkunden. Mit etwas Glück begegnen Ihnen Pumas und viele von den mehr als 100 Vogelarten, darunter Papageien, Flamingos und Kondore, die Sie in Ruhe beobachten können.

In jedem Fall werden Sie einen abwechslungsreichen und aufregenden Aufenthalt in Chile erleben!

Santiago de Chile

Santiago de Chile ist nicht nur das wirtschaftliche Herz der Landes sondern dazu noch eine spannende Stadt für Touristen. Viele bleiben nur kurze Zeit, dabei lohnen Kultur, kulinarische Spezialitäten und auch für Ausflüge in die Umgebung ist Santiago ein guter Ausgangspunkt.

Hoch hinauf zu Maria und hinunter mit der Cable Car

Der Aufstieg zum Berg von San Cristóbal dauert etwa eine Stunde und ist ein wenig anstrengend. Oben angekommen wird man jedoch mit einer Aussicht auf die Stadt und die dahinter liegenden Berge belohnt. Hier sollte man auch einen Blick auf die Maria werfen, denn sie sorgt für das Wohl aller Einwohner der Stadt. An den Ständen verkaufen Händler außerdem noch ein ganz spezielles Getränk. Es ist süß und mit Mais und Pfirsichhälften bestückt. Mag sich gewöhnungsbedürftig anhören, aber es schmeckt wirklich gut. Hinunter geht es dann wieder mit der Cable Car – erinnert ein wenig ans Skifahren. Wer es erholsamer haben möchte, der kann natürlich auch hoch fahren und dann hinunter laufen.

Valparaiso – Weltkulturerbe der UNESCO

Bunte Häuser, Straßengraffiti und die historischen roten Straßenbahnen, die beharrlich die vielen Berge „cerros“ hinauf fahren, kann man hier bewundern. Eine besonders schöne Aussicht hat man von dem “Acensor Polanco”, der jedoch ein wenig aus der Reihe tanzt. Denn um zum Mirador zu gelangen, muss man zunächst durch einen Tunnel hindurch laufen und dann mit dem Aufzug nach oben fahren. Die Stadt ist lebendig, hier und da ist ein gewisses verruchtes Flair zu fühlen. Wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Polizei Touristen nahe legt, gewissen Vierteln fern zu bleiben.

Dennoch, Valparaiso ist eines der Topreiseziele Chiles. Die bunten alten Häuser mit ihren Hügeln sind der Grund dafür, dass sie zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt wurden. Auch aus literarischer Sicht ist die Stadt von einiger Wichtigkeit. Der Autor Pablo Neruda hat durch seine Poesie die Herzen vieler Chilenen erobert. In der Stadt Valparaiso ist eines seiner Häuser zu besichtigen. Bücher, die Einrichtung und viele Infoschilder bieten einen guten Einblick in die Geschichte des Autors. Sein Leben war bewegt und alles andere als langweilig – politische Karriere gehörte zu seinem Leben ebenso dazu wie unterschiedliche Frauen. Verheiratet war er immerhin drei Mal.

Südliches Chile

Einigem in Chile wird von der UNESCO Aufmerksamkeit geschenkt. So zum Beispiel auch dem Nationalpark “Torres del Paine”.

Hier lässt es sich nicht nur prima mehrere Tage am Stück wandern, auch für Tagesausflügler bieten sich von Puerto Natales aus einige Möglichkeiten. Guanakos gehören zum Bild in diesem Nationalpark ebenso dazu wie Seen in allen möglichen Farben, türkis ist wohl eine der am häufigsten vertretenen.

Auf zum Nationalpark

Es werden viele Touren angeboten, die aber oft weniger bieten, als wenn man den Ausflug selbst organisiert. Wer viele der Sehenswürdigkeiten des Nationalparkes an einem Tag sehen möchte und sich mit Wandern, Wind und Wetter auskennt, dem empfiehlt sich, je nach Jahreszeit und mit der nötigen Vorsicht, meist ein privater Ausflug.

Salto Grande

Morgens früh fährt von Puerto Natales ein öffentlicher Bus in den Park, der zusammen mit einem Boot zum Start des Wanderweges führt. Bevor das Boot zum Trekstart fährt, sollte noch ein Gang zum Wasserfall führen. Der “Salto Grande” rauscht hinab und beeindruckt durch seine grünliche Farbe. Er ist über einen Weg nahe der Fähre zu erreichen und eines der Highlights des Parks und dieser Tour.

Grey Glacier

Mit dem Boot geht es über den “Lago Pehoé” weiter zum Start des Treks. Von hier aus sollen es 3,5 Stunden (ein Weg) zum Grey Glacier sein. In recht moderatem Auf und Ab geht es von der Infostation den Weg zum Gletscher entlang. Durch Wald-, Heidelandschaft und an Seen vorbei wandert es sich wunderschön durch den Nationalpark. Die Stille wird lediglich von Vogelstimmen und anderen Wanderen unterbrochen. Nordic Walker laufen hier schwatzend mit anderen den Pfad entlang und klackern mit ihren Stöcken um die Wette.

Plötzlich zeigen sich die Vorboten des Gletschers – Eisbrocken, die im See schwimmen. Die Eisstücke leuchten blau und bilden zum Teil schöne Figuren. Von hier aus ist es nicht mehr weit zu dem Aussichtspunkt auf den Grey Glacier. Vom Aussichtspunkt sieht man den großen und oft wolkenverhangenen Eisriesen. Der Gletscher besteht am See aus drei Teilen. Wer es ganz besonders sportlich mag, der kann auch Touren buchen, bei denen man auf dem Gletscher wandern kann.

Der Nationalpark ist eines der interessantesten Ziele des Landes. Wer gar nicht zu den Wandernaturen zählt, der kann auch eine Bootsfahrt zum Serranogletscher oder eine Tour mit dem Bus durch den Nationalpark buchen.

Guanakos – Gruß vom Lama

Man muss schon viel Pech haben, um auf der Fahrt in den Nationalpark kein Guanako (mit dem Lama verwandt) zu sehen. Die Tiere leben in Herden in offener Landschaft, um Bedrohungen, wie zum Beispiel Pumas, schon von weitem sehen zu können. Die Guanakos dienen landesweit als Motive für Wollmützen und -socken

Ben Wagner