Reisen nach Alcúdia, Spanien

Seit jeher kommen die Menschen gerne nach Mallorca und den Balearen, Griechen, Karthager, Römer, Vandalen, Mauren haben alle ihre kulturellen Zeugnisse hinterlassen, sehr zum Wohle des Urlaubers, der sich nach ein paar Tagen Strand gerne umsehen möchte.

Alcúida, die Stadt auf den Hügeln wie sie von den Mauren genannt wurde und der dazu gehörige Hafen Port d `Alcúida liegen im Norden Mallorca und ist sicherlich mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer, den verwinkelten Gassen und Plätzen eines der schönsten Orte der Insel. An einer riesigen Bucht mit einem gut zwanzig Kilometer langen, breiten feinsandigem Sandstrand gelegen, dachten schon die Römer, dass dieser Ort sich gut für die Eroberung der Insel eignen würde, daher gründeten sie eine Stadt, Pollentia, die Mächtige wurde die erste Römische Stadt auf der Insel.

Diese wurde dann aber, nach ein paar hundert Jahren Blütezeit, von den germanischen Vandalen zerstört. Die Ausgrabungen vor den Toren von Alcúdia haben Pollentia wieder zum Leben erweckt. Eine Besichtigung ist sehr zu empfehlen, ein Streifzug durch die Geschichte voller aufregender Zeugnisse.

Alcudia selbst ist natürlich voll alten Hinterlassenschaften, man wird gleich willkommen geheißen von mächtigen mittelalterlichen Stadttoren, etwa das Porta de Sant Sebastian oder das Porta da Xara. Das Gotteshaus Sant Jaume mit dem barocken Hauptportal schmiegt sich harmonisch an die alte Stadtmauer. Hier in der Kirche wird auch die Christusstatue „Sant Christ d´Alcudia aufbewahrt, die alle drei Jahre am 25. Juli durch die Straßen der Stadt getragen wird. Die Statue soll übrigens Wunder bewirken, so heißt es.

Wer noch mehr über das alte Pollentia erfahren möchte, sollte das Museo Monografico de Pollentia besuchen, gleich in der nähe von Sant Jaume. Dort werden alle durch die Ausgrabung hervorgebrachten Schätze aufbewahrt, von der Gladiatorenausrüstung bis zum Goldschmuck zeugt die Ausstellung vom Glanz der alten Römerzeit.

Das Zentrum Alcúdias beeindruckt durch seine Gebäude im Renaissance-Stil, die Hauptstrasse Capitán Gaul und viele Gassen wurden in den letzten Jahren renoviert, so dass Alcudia im neuen Glanze erstrahlt und so zu den schönsten Ortschaften Mallorcas gehört. So schön, dass sich einige Kunstgalerien und eine deutsche Kulturstiftung niedergelassen haben.

Am besten den Ortskern am Markttag, Sonntag und Mittwoch, besuchen. Der bunte Markt verleiht dem Ganzen noch eine ausgelassen Würze, hier kann man allerhand Kunsthandwerk, Antiquitäten, Trödel, aber auch landwirtschaftliche Produkte erstehen.

Empfehlenswert ist der Parc Natural S´Albufera, eines der ökologisch wertvollsten Feuchtgebiete der Insel, ein Naturschutzgebiet mit einer reichen Vogelwelt und Pflanzenwelt, Beobachtungsstände und Lehrpfade für interessierte Laien.

Weiter geht’s Richtung Südosten nach Capdepera und weiter südlich. Hier ist Urlaubsfeeling garantiert, Autoradio an, den warmen Fahrtwind genießen und von Bucht zu Bucht fahren und ab und zu in das glasklaren Wasser hupfen, Erholung pur.

Wer möchte kann auch von Alcúdia einen Trip nach Menorca, Mallorcas kleinere Schwester unternehmen, von Port d´ Alcúida verkehren regelmäßig Fähren nach Ciutadella. Sehr zu empfehlen, hier gibt es viel zu entdecken und zu erleben, besonders die unzähligen Steinbauten aus der frühen Bronzezeit geben der Insel einen unverwechselbaren Charakter.

In und um Alcúdia kann man also viel erleben, aber wer nur Schwimmen, Segeln, Angeln, Tauchen, Surfen, Schnorcheln, Wandern, Reiten, Golf spielen oder einfach nur am Strand liegen will, sollte natürlich dieses auch tun.

Ben Wagner